Fritz, der Star
Annette Isfort hat ein Kinderbuch illustriert
Erschienen am 15.12.17 in den »Westfälischen Nachrichten« von Irmgard Tappe
Annette Isfort malt schon seit vielen Jahren. Jetzt stand die Langenhorsterin vor einer neuen Herausforderung: ein Kinderbuch illustrieren.
Ein Vogel mit gelbem Schnabel und buntem Gefieder schmückt den Einband des Kinderbuches „Fritz, der Star“. Weil der Star zum „Vogel des Jahres 2018“ gekürt wurde, hat der Autor Dr. Klaus Ruge ihn zum Mittelpunkt einer spannenden und zugleich lehrreichen Geschichte gemacht. Ruge ist seit Jahrzehnten in der Umweltbildung tätig. Mit dem Werk „Fritz, der Star“ weckt er auch bei Kindern das Bewusstsein für Natur und Umwelt. Die freischaffende Malerin Annette Isfort aus Langenhorst hat das Kinderbuch illustriert.
„Eine Buchillustration, das war für mich eine ganz neue Erfahrung. Als der Naturschutzbund an mich herantrat, habe ich das schon als Ehre empfunden. Und das Thema reizte mich natürlich auch“, erzählt die Künstlerin, die sich schwerpunktmäßig der Natur- und Tiermalerei widmet. Zurzeit ist eine Auswahl ihrer Werke in der Raphaelsklinik in Münster ausgestellt.
„Bevor ich ein Tier male, beobachte ich genau seine charakteristischen Merkmale. Nur so bekomme ich ein authentisches Gemälde hin“, verrät sie. Oft holt sie sich ihre Inspirationen in der freien Natur. Ihre „Modelle“ findet sie außerdem in Tier- und Vogelparks. Und so liefen auch ihre Star-Recherchen ab. „Viele sehen den Star als dunklen Vogel. Oft wird er mit der Amsel verwechselt. Doch wenn man ihn im Frühling beobachtet, dann entdeckt man sein buntes Federkleid“, sagt Annette Isfort.
Bei ihrer Buch-Illustration kam noch hinzu, die Handlung der Geschichte ins Bild zu setzen. Da galt es zunächst, das Manuskript gründlich zu studieren. „Das ist eine pädagogisch wertvolle Geschichte, in der Kinder und auch Erwachsene auf spannende und unterhaltsame Art viel über den Staren lernen“, sagt die Künstlerin. Für Annette Isfort wurden die Protagonisten schon fast so etwas wie Familienmitglieder. Da war die Schülerin Sophia, die von ihrer Lehrerin die Hausaufgabe bekommen hatte, eine Jahresarbeit über ihr Lieblingstier zu schreiben. Ihre Wahl fiel auf den Staren. „Weil er so fröhlich singt und immer ein Lied im Schnabel hat. Und weil er ein so schönes, buntes Gefieder hat.“ Zur Geschichte gehören auch Sophias Vater, ihr Bruder Finn und Onkel Timo, der ganz viel über Stare weiß. Sie helfen dem Mädchen, alles über diesen schönen Vogel ausfindig zu machen. Und dabei begegnet ihnen „Fritz, der Star“, um den sich die Geschichte rankt. Aber auch andere Tiere hüpfen durch die Erzählung. Annette Isforts Herausforderung war es nun, die Geschichte in Bildern zu erzählen. Seite um Seite musste die Illustration zum Inhalt passen. „Das hat viel Zeit in Anspruch genommen, war aber zugleich auch ein Riesenspaß“, sagt sie.
In der Geschichte werden Kinder und Erwachsene durch Text und Bild sensibilisiert, mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. Im Anhang hält das Buch noch ein Kapitel Star-Wissen bereit. Lebensraum, Aussehen, Bedrohung, Stimme und Fortpflanzung dieser Vögel werden auf kindgerechte Art erläutert.
Der Star, bekannt durch Märchen, Fabeln und Lieder, wurde zum Vogel des Jahres gewählt, weil er in Wäldern und Parklandschaften immer seltener wird. In den vergangenen 60 Jahren ist sein Bestand von Skandinavien bis südlich der Alpen auf nur noch 20 Prozent geschrumpft.